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Mias Weltraum-Abenteuer Kapitel 2 (1/3)

time Gepostet am 2025.03.28, 17:27 Uhr          chart 7 Besuche

Onkel Karl

Am nächsten Morgen herrschte geschäftiges Treiben im Haus. Die Sonne lugte zaghaft über den Horizont, als Mias Eltern sie nach dem Frühstück zum Bahnhof fuhren. Im Auto herrschte eine seltsame Stille, als ob sich jeder in seine Gedanken vertiefte. Mia saß auf dem Rücksitz, die Hände im Schoß gefaltet, während ihre Eltern gelegentlich verstohlene Blicke in den Rückspiegel warfen. Ihre Entschlossenheit war spürbar, sie lag wie ein unsichtbares Gewicht in der Luft. Am Bahnsteig angekommen, drückten ihre Eltern sie fest an sich. Für einen Moment schien die Zeit stillzustehen. Ihre Mutter strich ihr sanft über das Haar, und ihr Vater blinzelte, als hätte er etwas im Auge, das sicher nicht die Morgensonne war. „Bist du sicher, dass du alleine fahren willst?“, fragte ihre Mutter zum wiederholten Mal. Ihre Stimme war voller Sorge, aber auch gemischt mit einem Funken Stolz. Mia lächelte – jenes kluge Lächeln, das schon oft Erwachsene zum Staunen gebracht hatte. „Mama, ich habe die Zugverbindungen überprüft, kenne den Fahrplan auswendig und mein Handy ist aufgeladen. Ich schaffe das.“ Ihr Vater beugte sich zu ihr herunter, seine Augen funkelten vor Belustigung. „Unser Küken verlässt das Nest. Die kleine Mia wird langsam zur jungen Dame.“ Mia verdrehte die Augen und grinste. „Papa, ich bin keine kleine Mia mehr. Und außerdem... wer weiß, vielleicht komme ich als Raketenwissenschaftlerin zurück.“ Er lachte und strich ihr durchs Haar. „Das bezweifle ich keine Sekunde.“ Mit einem letzten festen Druck ließ Mia ihre Eltern los und stieg in den Zug. Sie setzte sich ans Fenster, und als sich der Zug in Bewegung setzte, winkte sie fröhlich hinaus. Ihre Eltern standen noch immer auf dem Bahnsteig, immer kleiner werdend, aber unverkennbar erfüllt von einem Stolz, der wie eine warme Decke über allem lag.

Die achtstündige Bahnfahrt war endlich vorüber, und Mia hatte die Strecke mit Bravour gemeistert. Sie hatte nur einmal umsteigen müssen, was für sie kein Problem darstellte. Dank ihrer akribischen Planung und genauen Vorbereitung war sie während der gesamten Fahrt entspannt geblieben. Während andere Passagiere gelegentlich hektisch ihre Tickets kontrollierten oder nervös nach dem nächsten Anschluss suchten, bewahrte Mia stets die Ruhe. Sie wusste genau, wann sie aussteigen musste, und hatte sogar noch Zeit, sich zwischendurch einem komplizierten mathematischen Rätsel zu widmen, das sie schon seit Tagen beschäftigte. Als der Zug langsam in den Zielbahnhof einrollte, spürte Mia eine aufgeregte Spannung in der Luft. Der kleine, verschlafene Bahnhof war typisch für eine Kleinstadt – ruhig, fast idyllisch, mit nur wenigen Menschen, die über den Bahnsteig schlenderten. Durch das Zugfenster erblickte Mia bereits ihren Onkel Karl, der mit seiner gewohnt lässigen Haltung auf sie wartete. Er lehnte an einem der alten Bahnhofspfeiler, die Hände tief in den Taschen vergraben, und ein breites Lächeln zog sich über sein Gesicht, als er Mia entdeckte. Der Zug kam zum Stillstand, und die Türen glitten mit einem leisen Zischen auf. Mia hob entschlossen ihre Koffer vom Gepäckträger und trat auf den Bahnsteig hinaus. Die frische Luft der Kleinstadt begrüßte sie, und sie fühlte sich sofort angekommen. Mit festen Schritten ging sie auf ihren Onkel zu, der ihr lächelnd entgegenkam.

„Hallo, Onkel Karl!“, rief sie mit einer Mischung aus Freude und Selbstbewusstsein. Sie hatte ihn schon lange nicht mehr gesehen, aber die vertraute Wärme zwischen ihnen war sofort wieder da. Onkel Karl grinste breit, seine Augen funkelten vor Stolz und Belustigung. „Na, schau mal einer an, Mia! Du bist ja richtig groß geworden! Fast hätte ich dich nicht erkannt.“ Sein lautes Lachen hallte über den Bahnsteig und zog die Blicke einiger Passanten auf sich. Mia lächelte schelmisch und reichte ihm mit einem frechen Grinsen ihre beiden Koffer. „Hier, nimm die Koffer“, sagte sie, als wäre es das Selbstverständlichste der Welt. Onkel Karl nahm die Koffer widerstandslos, schüttelte aber den Kopf und lachte laut auf. „Ach, du bist immer noch genauso frech wie früher! Und jetzt soll ich also dein Gepäck schleppen?“ Mia zuckte mit den Schultern und grinste verschmitzt. „Na klar, Onkel Karl. Ich bin eine Lady, und eine Lady lässt sich nun mal nicht mit schweren Dingen belasten, oder?“ Ihre Augen blitzten herausfordernd, und sie konnte das Glitzern in den Augen ihres Onkels sehen, als er wieder lachte. „Du hast ja eine Logik, Mia“, sagte er schmunzelnd, während er die Koffer mühelos schulterte. Als sie schließlich am Auto ankamen und Onkel Karl die Koffer in den Kofferraum wuchtete, spürte Mia, dass dies nicht nur eine Reise zu ihrem Onkel war. Es war der Beginn eines Abenteuers – und sie wusste, dass sie bereit war, jedes Hindernis, das ihr in den Weg kam, mit ihrem Verstand und einem Lächeln zu meistern.

Als Mia und Onkel Karl endlich das Haus erreichten, das in einer ruhigen Wohngegend am Stadtrand lag, war Mia sofort vom malerischen Gebäude begeistert. Es war ein charmantes, aus Holz gebautes Haus, das sich perfekt in die grüne Umgebung einfügte. Die großen Fenster und die Veranda, die das Haus umrahmten, verliehen ihm eine gemütliche, fast einladende Ausstrahlung. „Wow, Onkel Karl, dein Haus ist aber echt toll!“, rief Mia begeistert und drehte sich einmal um ihre eigene Achse, um alles aufzusaugen. „Ich liebe Holzhäuser, sie haben so viel Charme!“ Onkel Karl strahlte und klopfte ihr freundschaftlich auf die Schulter. „Danke, Mia. Aber komm erst mal rein! Ich möchte dir Ida vorstellen. Sie ist meine Haushälterin und wird sich um dich kümmern, wenn ich nicht da bin. Ich arbeite oft bis spät, aber mit Ida bist du in den besten Händen.“ Neugierig folgte Mia ihrem Onkel ins Haus. Kaum hatten sie die Schwelle überschritten, spürte Mia die warme Atmosphäre, die jeden Raum durchflutete. Die Holzböden knarrten sanft unter ihren Schritten, und der Duft von frischem Kaffee hing in der Luft. In der Küche wartete bereits Ida, eine freundliche Frau mittleren Alters, mit einem offenen Lächeln und einer Schürze umgebunden. „Hallo, Mia! Schön, dich endlich kennenzulernen“, sagte Ida herzlich und nahm Mia sanft in den Arm, als hätten sie sich schon jahrelang gekannt. „Ich habe schon viel von dir gehört und du musst sicher hungrig sein nach dieser langen Reise!“ Mia erwiderte das Lächeln und spürte sofort, dass sie hier gut aufgehoben war. „Ja, die Bahnfahrt war wirklich lang. Ich freue mich schon auf das Essen.“ „Das ist gut, denn wir planen, heute Abend zu grillen. Aber vorher zeige ich dir dein Zimmer, damit du dich einrichten kannst.“, sagte Ida und führte Mia die Treppe hinauf. Oben angekommen, öffnete Ida die Tür zu einem geräumigen Zimmer, das Mia sofort begeisterte.


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