Welche Risiken birgt eine virtuelle Beziehung?
Was sich so aufregend und erfüllend anfühlt, birgt jedoch auch Risiken in sich. Einige
virtuelle Beziehungen werden schnell sehr intensiv und entwickeln sich zu einer
Art Pseudo-Beziehung. Die zunehmende Emotionalität erzeugt Nähe, lässt sogar
Verliebtheit entstehen und das, ohne sich je real gesehen und erlebt zu haben.
Die vertrauensvolle Verbindung provoziert, viel von sich preiszugeben, sich zu
öffnen und intime Inhalte zu teilen. Doch geht der gegenüber solch persönlicher
Nachrichten auch vertrauensvoll mit ihnen um? Darüber hinaus können beim
Chatten im Netz leichter Missverständnisse entstehen, wenn zum Beispiel Ironie
als solche nicht erkannt wird. Das Fehlen der nonverbalen Kommunikation wie
Mimik und Gestik kann schnell zu falschen Interpretationen einer Äußerung
führen, was wiederum in Stressgefühlen, Enttäuschung oder Diskussionen münden
kann. Zu beachten ist zudem, dass die virtuelle Beziehung ausschließlich über
digitale Medien stattfindet. Vor allem bei einem sehr intensiven Austausch von
Nachrichten wird zunehmend mehr Zeit hinter dem Bildschirm verbracht, was zu
einer Verarmung sozialer Fähigkeiten und affektiver Abstumpfung führen kann. Achtung,
Projektionsfalle: Die größte Gefahr der virtuellen Liebe. Je mehr Zeit die
Flirtenden in ihrer virtuellen Beziehung miteinander verbringen, desto fester
wird auch das Idealbild, in das alle Wünsche hineinprojiziert werden.
Schließlich sitzt doch der perfekte Partner am anderen Ende der Leitung.
Die Virtualität schafft eine ideale Projektionsfläche für eigene Sehnsüchte,
die später ohne Realitätscheck ungebremst auf das hoffnungsvolle, reale Date
übertragen werden können. Man kann sich in Gedanken und in seiner Gefühlswelt
einen Idealpartner basteln, dadurch wachsen aber auch die Erwartungen an das
Gegenüber immens. Es ist kaum möglich, diesem Bild in der Realität zu
entsprechen.
Daher: …..Ich rate als gute Prävention, nicht in die
Projektionsfalle zu tappen: Runter vom Sofa, rein in die Realität. Egal, wie
anziehend man sich über das Schreiben oder Telefonieren findet und sogar
Anflüge von Verliebtheit verspürt, erst das Aufeinandertreffen in der Realität
ist ausschlaggebend nach einer virtuellen Beziehung. Vor allem das Erleben von
Gestik, Mimik, Körperbewegung, Ausstrahlung, Duft und Ästhetik entscheide zu
großen Teilen über Attraktivität und erst wenn die Biochemie stimme, bestehe
die Chance, mehr aus den virtuellen Gefühlen werden zu lassen.
So funktioniert es:
Tipps für deine virtuelle Beziehung
Trotzaller Risiken nimmt die virtuelle Beziehung aber einen immer größer werdenden
Anteil ein. Wir leben in verschiedenen Ecken der Welt und versinken in Arbeit
und Verpflichtungen, da scheint eine virtuelle Liebe sehr verlockend. Wichtig
hierbei ist, dass du immer ehrlich und authentisch bleibst. Verstelle dich nicht
und versuche keine überzogenen Ideale zu entwickeln. Mithilfe von regelmäßigen
Videochats lernt ihr euch besser kennen als nur über Text.
Irgendwannist es aber an der Zeit, dich mit deinem virtuellen Kontakt zu treffen. Denn es
wird dir nicht verwehrt bleiben, die Realität mit deinen Erwartungen
abzugleichen und so das Vertrauen zu vertiefen. Gleichzeitig kannst du deinen
Partner dann mit allen Sinnen erfahren. Damit beendest du die virtuelle
Beziehung und bringst sie auf die nächste Stufe. Das ist ein durchaus heikler
Moment, für den du dir Zeit nehmen solltest. In der Onlinesphäre sind viele
Personen mutiger, also wirst du unter Umständen einen ganz neuen und
facettenreichen Menschen kennenlernen dürfen. Für das Treffen eignet sich ein
neutraler Ort, vorbereitend kannst du dir bereits einige Gesprächsthemen
überlegen.An dieser Hürde scheitern virtuelle Beziehungen, die zu lange im
Netz verblieben sind, oft. Falls du merkst, dass du dir deine Bekanntschaft
leider doch ganz anders vorgestellt hast und nun desillusioniert zurückbleibst,
ist das oft auch das Ende für die virtuelle Beziehung, auch wenn gerade
eine Trennung im Netz schwerfällt. Doch Vorsicht: Bleib auch hier fair,
es ist wichtig, die virtuelle Beziehung auf Augenhöhe zu beenden,
am besten persönlich und falls das nicht
möglich ist in einem Videochat oder Telefonat.
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